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Cape 2 Rio Yacht Race

Die längste Regatta der südlichen Hemisphäre

Das Cape2Rio Yacht Race, das auch als South Atlantic Yacht Race bekannt ist, wurde vor über einem halben Jahrhundert Jahren ins Leben gerufen. Die erste Regatta startete 1971 von der Table Bay aus und ist die längste Kontinent-zu-Kontinent-Regatta der südlichen Hemisphäre. Die Renndistanz variiert um 4000 Seemeilen. Einige Regatten in den fünf Jahrzehnten führten von Kapstadt nicht nach Rio, sondern zu anderen südamerikanischen Orten, darunter Punta del Este in Uruguay und Salvador, die Hauptstadt des brasilianischen Bundesstaates Bahia. Cape2Rio ist ein faszinierendes und taktisches Rennen, das Ansprüche an die seglerischen Fähigkeiten der Besatzung und gute Wetterkenntnisse erfordert.

Cape2Rio-Broschüre 1971 - (c) RCYC

Die Geschichte von Cape2Rio ist eng verbunden mit dem 2008 verstorbenen südafrikanischen Skipper Bruce Dalling, der 1968 mit der Yacht Voortrekker beim Observer Single-handed Trans Atlantic Race (zwischen England und Rhode Island) Zweiter über die Linie und Erster im Handicap wurde. Sein Erfolg machte ihn zum Nationalhelden, gab dem Segelsport in Südafrika einen enormen Auftrieb und eine  eigene Ozeanregatta nach Australien oder Südamerika wurde diskutiert. Statt für Australien entschied man sich für Rio als Ziel, da die Route eine angenehme Vorwindregatta ermöglichte. In Zusammenarbeit mit dem Clube de Rio de Janeiro wurde die Regatta in Verbindung mit der Cruising Association of South Africa (CASA) für 1971 organisiert. Erster Sieger war die Ocean Spirit, die von dem weltberühmten Segler Sir Robin Knox Johnson als Co-Skipper gesteuert wurde, der zuvor als erster Mensch die Welt einhand nonstop umsegelt hatte.

Nachdem die Teilnehmer Kapstadt verlassen haben, segeln sie in nordwestlicher Richtung zur Insel Ilha Trindade und von dort in südwestlicher Richtung nach Südamerika. In Küstennähe müssen die Skipper entscheiden, ob sie die längere Route mit stärkeren Winden oder eine direktere Route mit der Wahrscheinlichkeit schwächerer Winde wählen. Preise gibt es für den ersten Teilnehmer, der die Linie überquert, für neue Rekorde sowie für die ersten drei Teilnehmer, die die Linie in drei Handicap-Klassen überqueren. Die Teilnehmer am Cape2Rio Race kommen aus der ganzen Welt und schaffen die Strecke nach Südamerika unter normalen Bedingungen in etwa zwei Wochen, kleine Schiffe benötigen über einen Monat.

Rhett Goldswan, Skipper und Eigner der Yacht Thunderchild, mit der er zweimal am Cape2Rio Race teilgenommen hat, schildert das Besondere an dieser Regatta: „Die Regatta folgt den Winden des Hochdrucksystems entgegen dem Uhrzeigersinn im Südatlantik. Du hast den Wind von hinten fast die ganze Zeit, aber Dich kann auch einen Sturm oder eine Flaute erwischen, was schon so manches Boot den sicher geglaubten Sieg gekostet hat. Ungefährlich ist die Atlantiküberquerung keineswegs, es kann immer etwas passieren. Bei unserer letzten Teilnahme kam es zu einen Riss am Kiel und wir konnten für viele Tage nicht so manövrieren wie wir wollten, sondern quasi nur geradeaus fahren. Viele langsamere Cruising Yachten nehmen an der Regatta teil auf ihrer Route vom Indischen Ocean rund um das Kap der Guten Hoffnung mit einem großartigen Stopp in Kapstadt und einem weiteren in Rio auf dem Weg in die Karibik. Auch einige wenige Yachten aus Deutschland waren schon dabei – und sehr erfolgreich."

SAP-Mitgründer Hasso Plattner gewann 1993 mit seiner ersten 'Morning Glory' die Handicap-Wertung und 1996 mit der zweiten 'Morning Glory' in der damaligen Rekordzeit von 14 Tagen, 14 Stunden und 52 Minuten. 2003 war er dann noch einmal mit seiner dritten 'Morning Glory' dabei. 2017 gewann die Black Pearl aus Deutschland und beim bislang letzten Race 2020 die Haspa Hamburg mit einer jungen Crew jeweils die Handicap-Wertung für Einrumpf-Yachten. Schnellste Einrumpf-Yacht aller Regatten war 2014 die Maserati (ex E3). Sie war nur zehn Tage, elf Stunden, 29 Minuten und 57 Sekunden unterwegs. Das schnellste Schiff aller bisherigen Regatten war im Jahr 2020 der südafrikanische Trimaran Love Water, der den Törn nach Brasilien in sieben Tagen, 20 Stunden, 24 Minuten und zwei Sekunden schaffte.

Seit nunmehr fünfzig Jahren zieht dieser Südatlantik-Klassiker viele großartige Teams an, die alle um die Linien- und Handicap-Ehren in den Einrumpf- und Mehrrumpf-Divisionen wetteifern. Ausrichter der Regatta ist der renommierte Royal Cape Yacht Club in Kapstadt. Start des nächsten Cape2Rio Race ist Sonntag, der 2. Januar 2023. Stand September 2022 haben sich 18 Yachten aus aller Welt angemeldet. Darunter ist mit Adrian Kuttel auf der Atalanta, der bislang einzige angemeldete single-handed Segler, das heißt, er wird die gut zwei Wochen alleine auf dem Atlantischen Ozean unterwegs sein. Ein weiterer interessanter Teilnehmer ist eine Ketch, die viele Kapstadt-Urlauber als Charter-Boot für Ausflüge, das meist vor dem V&A Hotel an der Waterfront festmacht, kennen dürften: Ein klassisches 66-Fuß-Holzsegelschiff mit zwei Masten, das 1966 von der SA Navy in Auftrag gegeben wurde, aus Mahagoni auf Oroko-Rahmen, mit einem 16-Tonnen-Bleikiel und ungefähr 200 m² Segelfläche. Ursprünglich hieß es Howard Davies und diente als Segelschulschiff der Marine, nahm am ersten Cape2Rio-Regatta teil und absolvierte anschließend mehrere Atlantiküberquerungen. 1991 wurde die Ketch verkauft, anfangs als Maharani verchartert, dann wieder als Howard Davis. Seit 2020 gehört sie Ard Matthews, dem Sänger der bekannten südafrikanischen Band Just Jinjer. Er hat die Ketch nun nach seinem zweiten Studioalbum benannt: TIM The Impossible Machine...

Der südafrikanische Sommer 2022/23 bietet noch weitere außergewöhnliche Segelereignisse: Im Februar macht das Ocean Race, das am 15. Januar 2023 in Alicante (Spanien) zu einem sechsmonatigen 60.000 Kilometer langen Törn rund um die Welt startet, einen zwei- bis dreiwöchigen Stop-over in Kapstadt. Von dort starten die Teilnehmer am 26./27. Februar 2023 ebenfalls Richtung Brasilien.

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50 Jahre Cape 2 Rio • Video

Impressionen vom Cape 2 Rio Yacht Race   

Mit einem Klick auf die Bilder vergrößern sie sich. (c) Bilder & Video: RCYC / Cape2Rio Race

Royal Cape Yacht Club 1971 - (c) RCYC

Der Trimaran Love Water - (c) RCYC


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