STEFFEN SCHNETZKE
Von der Queen zum Emir
Viele Köche sind Globetrotter. Und einer, der sich diese Bezeichnung wirklich verdient hat, ist Steffen Schnetzke. Aktuell ist Steffen Schnetzke Executive Chef und Director of Food & Beverage im Park Hyatt Doha. Im Fine Dining Restaurant Sora gelingt ihm ein beeindruckender Spagat zwischen den hohen Ansprüchen der internationalen und der einheimischen Gäste. Hoch ist bereits die Lage des Restaurants auf der obersten Etage des Hotels mit kleiner, feiner Außenterrasse und grandioser Aussicht auf die Skyline Dohas.
Auf der 21. Etage des Park Hyatt Doha liegt das Restaurant Sora. Dank der Lage im neuen Stadtviertel Mseireb nahe des Souq Waqif offeriert das Sora sowohl von innen als auch von der kleinen Dachterrasse einen phantastischen Panoramablick über den Doha Palace, die Grüne Moschee, die Corniche auf die imposante Skyline der Westbay und die Corniche. Küchenchef und kulinarischer Direktor der verschiedenen Restaurants des 2019 eröffneten Hotels, in denen japanische, lokale und internationale Gerichte serviert werden, ist der Berliner Steffen Schnetzke.
„Es gibt in der Stadt keinen schöneren Ausblick als den von unserem raffinierten japanischen Restaurant und Lounge auf dem Dach,“ unterstreicht Steffen Schnetzke. „Kulinarisch bieten wir eine ausgewogene Mischung aus kleinen Gerichten zum Teilen, Sushi, Sashimi und der einzigartigen kulinarischen Kunst des Robata (über Holzkohle gegrilltes Fleisch).“ Basierend auf japanischen Rezepten fügt der Küchenchef seinen Gerichten ein Hauch von katarischer Küche hinzu und kombiniert sie mit verschiedenen europäischen Kochtechniken. Im zweiten Restaurant des Hotels, dem Opus, werden Gerichte des Sternekochs Jean-Francois Roquette vom Park Hyatt Paris, sowie katarische Küche angeboten.
Bevor Steffen Schnetzke in die weite Welt auszog, arbeitete er rund sieben Jahre in der deutschen Sterne-Gastronomie – u.a. bei Christian Rach (Tafelhaus), Josef Viehauser und Ali Güngörmüş (Le Canard) – gearbeitet. Vor Katar und einem kurzen Zwischenstopp im Park Hyatt Doha, war er für vier Jahre in China, im Grand Hyatt Guangdong. „Das war eine überaus spannende Zeit und natürlich eine anfangs sehr fremde Kultur. Außerdem hatten wir dort neben den normalen Restaurants durch Events und Tagungen ein enormes Catering-Geschäft, das organisiert werden musste.“
Vier Jahre dauerte auch seine Zeit in London, zuerst als Sous Chef im Mosimann’s, einem privaten Dining-Club, dann als Küchenchef im exklusiven The Savoy Hotel. Da das Team des Hotels auch des Öfteren bei Events im Buckingham Palace im Einsatz war, was aufgrund des enormen Aufwands, der dort betrieben wird, eine besondere Herausforderung war, lernte Steffen Schnetzke auch die Queen kennen und schätzen.
Die aktuellen Herausforderungen in Doha sind nicht minder anspruchsvoll, aber ganz anders. Das beginnt schon bei der Zubereitung der Speisen, denn europäisches Fine Dining oder typisch asiatische Gerichte sind bei Arabern nicht en vogue. Kataris essen kein rohes oder halbrohes Fleisch oder Fisch, da muss selbst ein Filetsteak durchgebraten sein. Und Sushi, wie es im Sora angeboten wird, ist auch etwas, was nicht zu den Attraktionen für die Karis gezählt werden kann. Steffen Schnetzke hat es geschafft, dass sowohl Europäer und Amerikaner, also auch Einheimische in seine Restaurants kommen. Und redefreudiger Berliner, der er nun mal ist, sprach er auch schon den Emir nach einem seiner Besuche mit Gefolge an und fragte, ob es geschmeckt hat. Eigentlich ein Fauxpas mit Folgen, denn zum Herrscher über Katar spricht man nicht ungefragt. Aber der Emir nahm es glücklicherweise gelassen – gegenüber Europäern ist die Toleranzgrenze wohl etwas weitergezogen. ►Steffen Schnetzke ist weiterhin kulinarischer Direktor und Tamin bin Hamad al Thani, der mit seinem kleinen Emirat in der Welt von Politik und Sport kräftig mitmischt, kommt auch weiterhin hin und wieder zum Dinner.
Impressionen aus dem Restaurant Sora im Park Hyatt Doha
Mit einem Klick auf das jeweilige Bild vergrößert es sich. (c) Park Hyatt
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