Wer auf krakeelende und volltrunkene Touristen mit aufblasbarem Hut in Form einer Maß verzichten kann, ist auf dem Rosenheimer Herbstfest, das am 28. August seine Tore geöffnet hat, genau richtig: Auch wenn das Fest von Jahr zu Jahr sich steigender Beliebtheit erfreut, haben hier immer noch Gemütlichkeit und bayerisches Lebensgefühl Vorrang. Mit rund 70 Gaststätten und Schaustellern ist alles natürlich deutlich kleiner als beim drei Wochen später beginnenden Oktoberfest in München, aber eben auch viel netter und übersichtlicher: Zwei große „Zelte“ – von jeder Rosenheimer Brauerei eines –, dazu die große „Almhütte“ des vorzüglichen Oberaudorfer Berghotels „Feuriger Tatzlwurm“:
Gemütlich innen und außen, eine Chefin, die noch von Tisch zu Tisch geht und die Gäste begrüßt, supernettes Servicepersonal, großartige Stimmung von Mittag bis in die Nacht (jeden Abend Live-Musik und Tanz), feine Getränke und leckere Herbstfest-Schmankerln zu fairen Preisen, an die sich in München vermutlich niemand mehr erinnern kann: z.B. 7,90 Euro für 0,2 Liter Wein, 11,80 Euro für eine Maß Bier oder eine Pfanne mit zwei Paar Nürnberger mit Kraut und Brot.
Und das Angenehme: Zumindest bei schönem Wetter gibt’s (fast) immer Platz – auch ohne Reservierung. Auch wir waren am ersten Samstag bei herrlichem Sonnenschein ohne Buchung dort, da wir einfach nicht ein halbes Jahr vorher planen konnten (was auch im Tatzlwurm für Reservierungen notwendig ist). Und wir kommen dieses Jahr noch ein oder zweimal wieder, denn das Gute liegt so nah: 30 Minuten mit dem Zug von Münchner Ostbahnhof plus 20 Minuten Spaziergang quer durch Rosenheim.
Weitere Infos: ► https://www.tatzlwurm.de/de/events/herbstfest-rosenheim/