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KULINARIK AM KAP

Gaumenfreuden!

So vielfältig wie das Land ist auch die südafrikanische Küche. Vor allem europäische, dazu indonesische und malaiische sowie inzwischen auch afrikanische Einflüssesorgen für vielfältige nuancenreiche Gerichte. Begeben Sie sich mit uns auf eine kulinarische Entdeckungsreise!

Südafrikaner lieben Fleisch und große Portionen. Das gilt nicht nur für die Restaurants, in denen die Steaks oft eine beachtliche Größe haben, sondern vor allem auch zuhause. Sobald die Sonne scheint, wird im Garten der überdimensionierte Gas- oder Holzkohlegrill angezündet. Ein typischer Braai (Afrikaans für Grillen) besteht aus Rinder- und Lammsteaks und Boerewors, ein paar Salaten sowie Bier und Wein. Die Gäste bringen dazu oft Speisen und Getränke mit, die dann geteilt werden. Erstaunlich selten kommen Strauß (Ostrich) und Wild auf den Tisch. Dabei ist Straußenfilet, das in Optik und Geschmack eher Rind als Geflügel ähnelt, ein sehr leckeres und zudem gesünderes Fleisch. Unbedingt probieren muss man Kudu und Springbock. Sehr lecker, entweder einfach nur gegrillt oder zuvor mariniert bzw. leicht geräuchert.

Fisch ist die nächste Attraktion. Der Atlantik entlang der Westküste ist eines der artenreichsten und ergiebigsten Meere der Welt. Fragen Sie in den Restaurants nach dem „Linefish“ oder „Catch of the Day“, da ist die Fangfrische garantiert. Kingklip und Kabeljau („Cob“) sehr leckere und feine Fische auf den Speisekarten. Typisch für die Region sind außerdem Hake und Cape Salmon. Häufig, aber nicht immer zu finden, ist vorzüglicher, frisch gefangener Thunfisch. Kein Wunder, dass Kapstadt auch ein Paradies für Sushi-Liebhaber ist...

Ein Genuss, idealerweise begleitet von einem Glas Cap Classique Pinot Noir, sind die rosefarbenen Salmon Trout (Lachsforellen) aus Franschhoek – frisch oder geräuchert. Unbedingt probieren als Snack zwischen durch: Snoek Paté auf einer Scheibe frischen Brot. Eine weitere Spezialität ist Crayfish, vergleichbar mit einer Mischung aus Hummer und Languste. Früher einmal ein Essen für arme Leute, die den Crayfish in den felsigen Buchten selbst fingen, ist er heute leider seltener und auch teurer geworden. Ein Großteil des kommerziellen Fangs geht Richtiung China, ebenso wie bei der zweiten Seafood-Spezialität Perlamon (Abalone).

Unsere Restaurant-Tipps

Jedes Jahr eröffnen in und um Kapstadt neue Restaurants. Eine gewisse touristische Klientel „isst“ sich gerne durch die Top Ten von „Eat Out“, die aber schon seit Jahrten nicht mehr verläßlich ist. Da ein Tourist meist nur ein einziges Mal kommt, ist der Service – Ausnahmen bestätigen die Regel – in vielen dieser kulinarischen Top-Adressen eher Standard. Auch unter diesem Aspekt waren wir von La Colombe in Constantia (französiche Küche mit ‚Signature Dish‘ Thunfisch in der Dose), Luke Dale-Roberts‘ The Test Kitchen in Woodstock – inzwischen geschlossen – und Wolfgat in Paternoster, zwei Stunden nordwestlich von Kapstadt, etwas enttäuscht. Das ist vor allem bei letztgenanntem Restaurant schade, denn das Menü, das Kobus van der Merwe zubereitet, ist hinsichtlich Zutaten und Zubereitung wirklich einzigartig. Die Portionen sind allerdings so winzig, dass es ratsam ist, das wunderbare Brot, das anfangs gereicht wird, auch komplett aufzuessen.

Ist ein Konzept kommerziell erfolgreich, wird es wie beiLa Colombe oder erst recht bei Chefs Warehouse für mehrere Locations multipliziert. Vor allem feine Tapas sind seit einigen Jahren „in“. Multipliziert hat Chefs Warehouse-Inhaber Liam Tomlin auch die Preise. Die verdreifachten (!!!) sich innerhalb von nur sieben Jahren! Das Geschäft läuft anscheinend so gut, dass er neben dem Thali (indische Tapas) weitere Restaurants am Heritage Square in Kapstadt und in Barcelona (!) eröffnete. 

Geprägt wurde und wird die Kapstädter Restaurantszene auch von Küchenchefs, die seit Jahrzehnten im Business sind. Das sind zum Beispiel Franck Dangereux (The Foodbarn) und Harald Bresselschmidt seit 25 Jahfren mit seinem Aubergine, den wir auch in der Print-Ausgabe und im eMag von Reisegenuss mit großem Interview und spannenden Rezepten vorstellen. Mehr über Harald Bresselschmidts Aubergine auch online: ► Klick hier!

Lange dabei ist auch Bertus Basson. Er startete 2007 das Overture in den Winelands, in dem er moderne südafrikanischen Küche zelebriert. Weitere Restaurants kamen hinzu. Sein neuester Streich ist das Eike in Stellenbosch. Das Menü ist eine Hommage an lokale Spezialitäten. Peter Tempelhoffs jüngstes Projekt mit Ashley Moss – beide waren lange für die Küche des Restaurants Grenhouse verantwortlich – heißt FYN und offeriert interessante Mixturen von japanischen und südafrikanischen Aromen.

Es gibt in Kapstadt weit mehr als nur Fine Dining. Die Vielfalt ist außergewöhnlich, auch wenn die Einheimischen Braai, Burger und Pizza lieben. Um lecker zu speisen, muss man nicht viel Geld ausgeben. Der Kapstädter geht gerne aus, das beginnt schon zum Frühstück zum Beispiel im Manna Epicure in der Kloof Street und in The Ladder on 136 (Café und Art Studio) in der Bree Street.

Sehr ordentliche Steaks – als Lunch oft bereits ab sieben Euro – gibt es nahezu überall. Und wenn ein Restaurant schon lange existiert, dann spricht das für Qualität. Hier sind die Tipps für empfehlenswerte top Every Day Eateries:

Miller‘s Thump – Der Fisch ist der Star

Miller‘s Thump ist eines der ältesten Restaurants Kapstadts. Hier, in der Kloof Nek Road, ist der Fisch der Star! Seit über einem Vierteljahrhundert bürgen Küchenchef Sol und Ehefrau Jane für allerbeste Fischqualität – für „So(u)l Food“. Man wählt zwischen den aktuell verfügbaren frischen Fischen und der Zubereitung „grilled“, „cajun“, „moroccan“ und „wasabi“. Zusätzlich gibt‘s Calamari, Garnelen, Currys und Steaks. Alles im ungewöhnlichen Ambiente, zum fairen Preis und ohne Schnick-Schnack. Die guten Weine gibt es preisgünstig alle auch per Glas. Für Austern-Fans ein Muss ist Sea Breeze Fish & Shell in der Bree Street. Und dazu eine Flasche Cap Classique!

The Black Sheep – Viel Vielfalt  

Eine große schwarze Tafel präsentiert das täglich leicht aktualisierte Angebot von Fisch und Fleisch über Vegetarisch bis hin zu Burgern und Currys. In diesem lebhaften Restaurant in der Kloof Street findet jeder sein feines Lieblingsgericht! Die Preise sind fair, das Weinangebot interessant. Perfekt für Lunch und Dinner: The Black Sheep Restaurant ist bei Einheimischen und Touristen gleichermaßen beliebt. Daher ist der Andrang in der Haupturlaubszeit oft nur schwer zu bewältigen. Unbedingt vorher reservieren! Gleich gegenüber: das Dark Horse für den „Absacker“.

Jederzeit entspannt geht‘s seit vielen Jahren auch in Toni‘s – ebenfalls auf der Kloof Street – zu. Eigentümer Toni wuchs als Sohn portugiesischer Eltern in Mosambik auf. In seinem einfach eingerichteten Restaurant mit Terrasse kommen authentische Gerichte auf den Tisch. Hier trifft man Leute aus der Nachbarschaft. Ideal für Liebhaber von Currys und Garnelen.

Eine umfangreichere Reportage über die Kulinarik am Kap, Interviews mit Top-Küchenchefs außergewöhliche Rezepte und vieles mehr finden Sie im rund 100-seitigen Südafrika-Special von Reisegenuss - gedruckt und als eMag!
 

Kulinarische Impressionen aus Kapstadt

Mit einem Klick auf das jeweilige Bild vergrößert es sich. (c) Aubergine Restaurant, Greenhouse Restaurant