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IRLAND

Von Dublin nach Heir Island – eine Herzensangelegenheit

Die „Grüne Insel“ ist längst als Golfparadies bekannt. Über 450 Golfplätze – vom einfachen Club bis zum Luxusresort –
sorgen für ein schier unüberschaubares Angebot. Für die Fans von Roughs und ungebändigter Natur ist das Land ein „Muss“: Etwa ein Drittel aller Links Courses weltweit ist in Irland beheimatet. Kein Wunder, dass hier auch Top-Ereignisse des Profigolfs stattfinden. Nur etwa 350 Kilometer sind es Luftlinie von Dublin im Osten in den äußersten Südwesten Irlands nach Heir Island bei Skibbereen. Ulrich Clef folgte im „Land der Heiligen und Gelehrten“ den Spuren des Heiligen Patrick – vom pulsierenden Dublin bis in die Einsamkeit ursprünglicher Natur.

(c) K Club

Wenn Dir das Wetter nicht gefällt, warte eine Viertelstunde! Dieses alte Sprichwort beschreibt besser als alles andere, die irische Lebensart und das irische Wetter. Warum sonst kämen so viele Golfer in ein Land mit mildem Klima, aber ohne echten Sommer? Warum sonst zählt das Land selbst für „Schönwettergolfer“ zu den All Times Favorites? Irland hat eine große Vielfalt grandioser Golfplätze – vom Parkland bis zum Links Course. Dieses Golfland muss man einfach lieben.

Dublin, die Stadt der befestigten Furt

„Baile Atha Cliath“ (gälisch für die „Stadt der festigten Furt“) ist neben Cork der ideale Ausgangspunkt für eine Rundreise durch den Süden der Insel. Die Stadt existierte bereits zu Zeiten der Wikinger. Viele Jahrhunderte lang inspirierte Dublin Künstler, Schriftsteller, Dichter, Schauspieler, Musiker und auch große Redner. Mit George Bernard Shaw, Samuel Backett und William Butler Yeats stammen gleich drei Literatur-Nobelpreisträger des 20. Jahrhunderts von hier, ebenso der bekannte Maler Francis Bacon. Topstar der letzten Jahrzehnte ist Bono, Sänger von U2.

Das Dublin des 21. Jahrhunderts ist eine lebensfreudige Stadt mit einer ganz eigenen kulturellen Identität. Hiervon zeugen zahlreiche Festivals das ganze Jahr über. Die kleine Innenstadt wird vom Royal Canal im Norden und vom Grand Canal im Süden begrenzt, mitten durch die City fließt der Fluss Liffey, über den einige Brücken, wie die 1815 im viktorianischen Stil erbaute gusseiserne Halfpenny Bridge, führen. Nur wenige hundert Meter entfernt dokumentiert die neue Millenium Footbridge den architektonischen Anspruch des modernen Dublin.

Bei einem Stadtspaziergang kann man auf den Spuren der Literaten wandeln und die spezielle Atmosphäre der UNESCO Literaturhauptstadt auf sich wirken lassen. Jedes Jahr am 16. Juni wird zu Ehren des unablässig durch die Stadt wandelnden fiktiven Bürgers Leopold Bloom der „Bloomsday“ begangen. Dabei leben mit dem Romanhelden auch die einzelnen Romanschauplätze von James Joyce’s berühmten Roman „Ulysses“ aus dem Jahr 1922 wieder auf. Zu Lebzeiten war Joyce in Irland weniger gerne gesehen, fast sein ganzes Leben als Erwachsener verbrachte er in Italien, Frankreich und der Schweiz, wo er 1941 in Zürich starb.

Dublin ist auch ideal, um die legendäre irische Pubkultur, die Gastfreundlichkeit und Geselligkeit der Einheimischen kennen zu lernen. Mit dem Temple Bar-Viertel und den engen mit Kopfstein gepflasterten Gassen hat die Stadt auch heute noch eines der ursprünglichsten Vergnügungsviertel Europas. In der gesamten Innenstadt, vor allem am Südufer des Liffey, haben sich Pubs, einige Nachtclubs und gute Restaurants etabliert. Irlands Metropole verfügt auch über mehrere Restaurants mit einem oder zwei Michelin-Sternen.

Golfen rund um Dublin

Bull Island in der Dublin Bay ist die Heimat des Royal Dublin Golf Clubs. Die baumfreie Insel dient seit dem frühen 19. Jahrhundert als Schutzwall für die Einfahrt zum Hafen von Dublin und wurde von Captain William Bligh von der berühmten HMS Bounty inittiert. Der Links Course wurde ursprünglich von Harry Colt gestaltet und ist der zweitälteste Golfplatz im Land. In den 1990er Jahren wurde er von Martin Hawtree aufwändig modernisiert. Grüns wurden überarbeitet, Fairways verlängert.

Wenige Kilometer nördlich von Dublin und nur 15 Minuten vom internationalen Flughafen entfernt liegt Portmarnock Links, entworfen von Bernhard Langer. Darren Clarke, der nordirische British Open-Sieger von 2011, zählt den Platz zu den besten in Europa. Etliche Löcher verlaufen in einer herrlichen Dünenlandschaft direkt am Strand und bieten tolle Ausblicke. Die 138 Zimmer des aufwendig renovierten Portmarnock Hotels sind im ehemaligen Haus der Whisky-Dynastie Jameson untergebracht.

30 Minuten westlich von Dublin in Straffan liegt der berühmte K Club mit zwei Championship-Golfplätzen, darunter der von Arnold Palmer gestaltete Austragungsort des Ryder Cups 2006. Dieser „Palmer Ryder Cup Course“ ist einer der besten Plätze der Insel, man muss ihn gespielt haben. Das Lieblingsloch des Course Designers ist die 4. Spielbahn, ein  recht langes Par 5 mit herrlichen alten Bäumen auf der rechten Seite. Das 5-Sterne-Resort des K Club mit Restaurants und Spa erhielt jüngst den „AA Ireland Hotel of the Year“-Award.

Nordwestlich, 45 Minuten von Dublin, residiert Killeen Castle, der Stammsitz der Earls of Finegan. Auf dem riesigen Gelände mit Blick auf den geschichtsträchtigen Hill of Tara schuf Jack Nicklaus einen bis ins kleinste Detail herausfordernden Parkland Course, der im September 2011 Austragungsort des Solheim Cups war – als die europäischen Damen Amerika besiegten. Und mitten drin thront Killeen Castle, die mit viel Liebe zum Detail umfassend renovierte älteste normannische Burg des Landes (12. Jahrhundert), seit 2012 ein luxuriöses und stilvolles Hotel.

Zur Residenz der Könige von Munster

Eine Stunde von Dublin entfernt liegt das Heritage Golf & Spa Resort. Das moderne 5-Sterne-Hotel mit mehreren Restaurants bietet neben einen großen Spa über zwei Etagen, einen vorzüglichen, von Seve Ballesteros und Jeff Howes gestalteten 18-Loch-Meisterschaftsplatz, einen 9-Loch-Übungsplatz (Par 3), eine „Seve Ballesteros Natural Golf School“ und ein großes Clubhaus mit Restaurant und Bar. Reichlich Bunker, weite Fairways, schwierige Doglegs, mehrere Wasserhindernisse und wellige Grüns sorgen für reichlich Herausforderungen. Die  attraktiven Greenfees machen die Golfrunde zu einem relativ preiswerten Vergnügen. Im nur wenige Kilometer entfernten Ort Killenard kann man in einigen netten Restaurants und Bars mit den Einheimischen das eine oder andere Pint of Guinness genießen.

Weithin sichtbar ragt der Rock of Cashel ins ebene Land. Zahlreiche Legenden ranken um dieses bedeutende Bauwerk der irischen Romantik, das einst die Residenz der Könige von Munster war. Bereits im 4. Jahrhundert soll hier König Aenghus vom Heiligen Patrick getauft worden sein. Im Ort am Fuße des Felsens kocht seit über 40 Jahren die deutsche Familie Mattiae feine Speisen im Chez Hans. Im Café nebenan gibt es einen preiswerten Lunch. Das weiter südlich gelegene Kilkenny zählt mit seinen schmalen Gassen und historischen Gebäuden zu den schönsten Städtchen Irlands. Es gibt nette Kunsthandwerksläden und auf je 100 Einwohner kommt ein Pub. Vom ursprünglichen Kilkenny Castle aus dem Jahr 1204 sind noch die drei mächtigen Rundturme vorhanden.

Statio Bene Fide Carinis

Als „sicherer Hafen für Schiffe“ gilt die Bucht von Cork seit Jahrtausenden. Rund 200 Millionen Euro aus Europa konnte die europäische Kulturhauptstadt des Jahres 2005  investieren, um sich aufzuhübschen. Natursteinpflaster, futuristische und eigens für Cork gestaltete Straßenlaternen in der St. Patrick’s Street und der Grand Parade zeigen das eindrucksvoll. Das Triksel Arts Centre dokumentiert mit  experimentellen Theatervorführungen, Konzerten und Ausstellungen den kulturellen Aufschwung des 21. Jahrhunderts. Internationale Geltung hat das alljährlich im Oktober stattfindende Jazzfestival. Über 1000 Musiker spielen dann an verschiedenen Orten der Stadt.

In der kleinen Innenstadt lockt seit 1788 der English Market mit interessanten Angeboten rund um Essen und Trinken. Besuchen Sie dort den preisgekrönten Fischstand von Kay O’Connel und kosten Sie Käse am humorvoll „On the Pig’s Bag“ genannten Kiosk.
Die Geschichte der hügeligen Küstenstadt an der Mündung des Flusses Lee erschließt sich am besten bei einem historischen Stadtrundgang.

Cork gilt nach Sydney als größter Naturhafen der Welt. Die vorzügliche Lage und Infrastruktur für weltweiten Handel waren auch ein Grund für den wirtschaftlichen Aufschwung von Cork in der 1990er Jahren, der allerdings durch die irische Bankenkrise in den letzten Jahren abrupt gestoppt wurde. In der nach Dublin und Belfast drittgrößten Stadt der Insel siedelten sich, auch gelockt durch steuerliche Anreize, zahlreiche renommierte Computer-, Elektronik- und Pharma-Unternehmen – von Apple bis Pfizer – an.

Golfen rund um Cork

Gleich beim Fota Wildlife Park, Corks größter Attraktion für Familien, liegt unweit von Hafen und Flughafen der Fota Island Golf Club. Der zweimalige Gastgeber der Irish Open ist ein traditionell gestaltetes wunderschönes Stück Natur mit großartigem Baumbestand, massiven Bunkern und diffizilen Wasserhindernissen.

Old Head an der Südküste gilt als einer der spektakulärsten Golfplätze der Insel und als einer der teuersten. Er nimmt die gesamte, fast drei Kilometer in den Atlantik ragende Halbinsel ein. Außer dem Golfplatz gibt es nur das Clubhaus. Der Rest ist Natur pur.
Ein Geheimtipp ist der Lisselan Golf Club,  er wurde 1994 nach dem Design der irischen Golflegende Christy O‘Connor sr. am Ufer des Argideen River eröffnet, dort, wo einst die Vorfahren des Automobilpioniers Henry Ford lebten. Der 9-Loch-Platz ist malerisch und anspruchsvoll, von der am Strand gelegenen Inchydoney Island Lodge in der Nähe des historischen Städtchens Clonakilty genießt man einen herrlichen Blick auf das Meer.

Entschleunigen auf Heir Island

Südlich von Cork liegt das Hafenstädtchen Kinsale, die sogenannte „Gourmet-Hauptstadt“ Irlands. Lassen Sie ab hier ein paar Tage die Schläger im Bag, denn der Ort ist der ideale Ausgangspunkt für eine Tour entlang der zerklüfteten Südwestküste, die vor Jahrhunderten Zufluchtsort für Schmuggler und Piraten war. Heute genießen Segler und Angler die wunderbare Natur.
Ganz im Südwesten, wo auch der Fastnet Rock als wichtiger Navigationspunkt für Segler liegt, begeistert die Roaringwater Bay mit einer wunderschönen Inselwelt.

Oilean Chleire ist die südwestlichste des wenigen bewohnten Inseln. Auch Heir Island, ebenfalls als Hare Island oder Inishodriscol bekannt, ist eine von vielen kleinen Inseln in der Bucht. Das gerade einmal zweieinhalb Kilometer lange Eiland ist mit einem kleinen Fährboot mehrfach pro Tag in wenigen Minuten vom Cunnamore Pier zu erreichen. Die unberührte Natur, kleine Sandstrände und Höhlen, Delphine und Wale und das geschützte Segelrevier der Roaringwater Bay sind die Attraktion der Insel.  Die meisten der ursprünglichen Insulaner haben die Insel in den letzten Jahrzehnten verlassen, zugezogen sind einige Naturliebhaber, Aussteiger und Langzeiturlauber. Nur noch 25 Menschen leben hier das ganze Jahr über, im Sommer sind es bis zu 150. Die Insel hat inzwischen zwar Strom, fließendes Wasser und eine regelmäßige Fährverbindung zum Festland, Schule und Shop sind aber schon lange Zeit geschlossen. Da wundert es umso mehr, dass Heir Island ein weithin bekanntes Restaurant beherbergt.

Auf der Suche nach den irischen Wurzeln

Die Fahrt vom Süden in den Westen führt entlang der zerklüfteten Küste und durch herrliche, vom warmern Golfstrom beeinflusste Natur. Obwohl Killarney nicht einmal am Meer liegt, ist der Ort die Touristenattraktion des Südwestens; und das seit dem 17. Jahr-hundert. Die Fußgängerzone mit netten Geschäften, Cafés, Pubs und Restaurants scheint vor allem amerikanische Touristen anzuziehen, die sich hier auf die Suche nach ihren irischen Wurzeln begeben. Sehenswert ist der wunderschöne Killarney Nationalpark mit drei Seen, Wäldern und Bergen.

Vor den Toren der Stadt gelegen, zählt der Killarney Golf & Fishing Club zu den besten Golfadressen des Landes. Die dreimal 18 Löcher beweisen, es muss in Irland nicht immer „Links“ sein. Der Killeen Course ist das „Flagship“ des Clubs. Nicht nur die vielen Wasserhindernisse und die rasanten Grüns waren die Voraussetzung dafür, dass hier u.a. 2010 and 2011 die Irish Open ausgetragen wurden. Als mittelschwer lässt sich „Lackabane“, der jüngste Platz des Killarney Golf & Fishing Clubs, charakterisieren. Der leichteste der drei Plätze, „Mahony‘s Point“, offeriert spektaktuläre Ausblicke auf die Seenlandschaft und die Bergkette der McGillicuddy Reeks.

Die Westküste - geschaffen für Links Courses

Nahe der Mündung des Shannons liegt der phantastische Ballybunion Golfclub. Der legendäre Tom Watson bezeichnete diesen Links Course als den besten der Welt; mit der Meinung stand und steht er nicht ganz alleine. Seit rund 120 Jahren zählt der „Old Course“ zu den Plätzen, die ein Golfer einmal gespielt haben sollte. Gleich neben an liegt der „Cashen Course“, 1991 von Robert Trent Johns sr. gestaltet. Ebenfalls ein Meisterstück mit einem atemberaubenden Panorama und extrem schwierigen Par 5-Bahnen.
Auf der anderen Seite der Shannon-Mündung, die mit einer Autofähre überquert werden kann, liegt der Doonbeg Golf Club an einem eineinhalb Meilen langen Strand. Die Fairways reichen bis an die Dünen und nahezu überall öffnet sich der Blick auf die raue Küsteninie. Der vom zweimaligen British Open-Sieger Greg Norman phantastisch gestaltete Links Course ist eine ungewöhnliche Kombination aus fünf Par-3- und fünf Par-5-Löchern. Schon an Tee 1 ist der Ausblick auf die Dünen und den Beach umwerfend. Der Abschlag führt leicht hinab zum Fairway, auf dem ein Pot Bunker lauert. Auf der 9, einem Par 3, ist ein exakter Eisenschlag gefragt, denn links liegen die Klippen, rechts lauern tiefe Bunker. Die 14 ist eine der schönsten Par-3-Bahnen überhaupt. Das Panorama ist schier unendlich. Die 18 ist schließlich ein grandioses Finale mit der Doughmore Bay auf der rechten Seite. Die Greenfees für Gäste sind mit bis zu 190 Euro in der Hauptsaison ambitioniert, für Hotelgäste wird es deutlich günstiger. Zentral am Golfplatz wohnt man in der Doonbeg Lodge. 2002 eröffnet, ist sie mit Zimmern, Suiten, Appartements und Cottages (bis zu vier Schlafzimmer) eine gelungene Mischung aus alt und neu. Restaurant und Bar wurden im historischen Gebäude angesiedelt. Nehmen Sie sich Zeit, die wunderschöne Küste – den Ring of Kerry – zu erkunden, auch ein Abstecher an die Cliffs of Moher lohnt sich.

Ein Schloss wie aus dem Bilderbuch

Die billigen Kredite der irischen Banken, die das Land vor einigen Jahren fast in den Ruin gestürzt hatten, haben letztlich ein Gutes bewirkt: Es wurden wunderschöne Golfplätze gebaut und historische Burgen und Schlösser mit gigantischem Aufwand renoviert.
Eines dieser märchenhaften Schlösser ist Dromoland Castle unweit von Limerick und nur 80 Kilometer von Cork entfernt. Das Ambiente ist ebenso stilecht wie unvergesslich. Kein Wunder, dass viele Ausflügler vorbei schauen und in den herrschaftlichen Räumen der Burg im Stil der Renaissance zahlreiche exklusive Hochzeiten zelebriert werden.

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Impressionen aus Irland

Mit einem Klick auf das jeweilige Bild vergrößert es sich.

Dublin - (c) Tourism Ireland

Royal Dublin Golf – (c) D. Cullen / Fáilte Ireland

Doonbeg Golf Club - (c) U. Clef

Dromoland Golf Club - (c) U. Clef

K Club Smurfit – (c) K Club / K. Markham

Portmarnock - (c) U. Clef


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